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Klicken zum Laden einer vergrößerten Darstellung In Feld 05 des Mosaiks befindet sich Baades Feld IV, ca 1.5 Grad südlich des Zentrums des Andromedanebels, welches z.B. in folgenden Publikationen eingehend untersucht wurde.

Roberta M. Humphreys
Studies Of Luminous Stars in nearby Galaxies. Baades Field IV in M31
Astrophysical Journal 234, 1979, und

Walter Baade und Henrietta H. Swope
Variable Star Field 96' South Preceeding the Nucleus of the Andromeda Galaxy
Astrophysical Journal, Vol 68, 1963
Klicken Sie zum Laden einer vergrößerten Version auf das Bild oben. Die zentralen Koordinaten (J 2000) für Baades Feld IV lauten:  RA = 00h 37m 44s und DE = +39 Grad 57' 18"

Folgendes Bild zeigt das Testfeld (kontrastverstärkt) als hochaufgelöster Ausschnitt aus Feld 05 mit einigen markierten Sternen und zwei Veränderlichen Sternen.
Die markierten Objekte sind im einzelnen:
 
Objekt Objekttyp B-Helligkeit B-Helligkeit
max.
B-Helligkeit
min.
 
A Referenzstern 16.24    
E Referenzstern 17.54    
I Referenzstern 18.54    
L Referenzstern 19.27    
M Referenzstern 19.66    
 
Var 15 Variabel, Cepheide   19.78 21.40
Var 60 Variabel, Bedeckungs-Veränderlicher   18.90 19.48
A 184 Sternentstehung, H-II, Einzelsterne + offene Sternhaufen      
 
PGC 2160 264 Galaxie 16.96    
MGC 7-2-11 Galaxie keine Angabe    
MGC 7-2-12 Galaxie 17.24    

Ergebnis:
Der Stern L mit m_blau von 19.27 ist sicher eindeutig, ebenso der Variable V 60 mit der Helligkeit zwischen 18.9 und 19.48, der Stern M mit m_blau von 19.66 liegt an der Nachweisgrenze. Über den Variablen V 15 kann man sicher sehr geteilter Meinung sein, ob da noch was ist oder nicht (ich denke eher nicht).

Ein weiteres - genau untersuchtes - Feld liegt ziemlich genau östlich des Zentrums von M31 (Feld 02). Dort findet man den hellsten Einzelstern des Andromedanebels, Hubbles Variablen Nr. 19, der bei maximaler Helligkeit mit größeren Teleskopen auch visuell beobachtbar ist .

V 19 ist identisch mit AF And, einem unregelmäßig Veränderlichen der S Doradus Klasse (LBV = Luminous Blue Variable), dessen Helligkeit zwischen ca. 13m3 und 17m5 schwankt.

Die Helligkeiten der Vergleichssterne gibt nebenstehende Tabelle (nach Hubble+Sandage, 1953). Es sind ebenfalls fotografische Blauhelligkeiten.

 


Stern [mag] Stern [mag]
1 13.13 12 16.33
2 14.65 13 16.65
3 14.68 14 16.83
4 15.04 15 16.96
5 15.40 16 17.03
6 15.55 17 17.05
7 15.71 18 17.07
8 15.89 19 17.47
9 16.20 20 17.61
10 16.23 21 17.98
11 16.30 22 18.62
Bei reinem Betrachten des Bildes und der Vergleichssterne befand sich AF And zum Zeitpunkt der Aufnahme in seiner lichtschwächsten Phase bei ca. 17m5.

Der Stern Nr. 11 sollte in etwa so hell wie die Sterne 9 und 10 sein, ist auf meiner Aufnahme aber deulich lichtschwächer. Ähnliches gilt für den Stern 17. Er sollte ähnlich hell wie Nr. 16 und 18 sein, ist aber deutlich heller. Dieses Feld werde ich bei nächster Gelegenheit noch einmal im blauen Spektralbereich aufnehmen und versuchen zu photometrieren.


FAZIT:
19m7 an der Nachweisgrenze bei t = 4 x 300 Sekunden und das aus Großstadnähe mit einem 5 Zoll Refraktor. Zudem sind die hier angegeben Helligkeiten alle im blauen Spektralbereich (Johnson B) gemessen, in der die SBIG ST-10XME deutlich weniger empfindlich ist als im roten Spektralbereich bei 656 Nanometer. Das eröffnet dem Amateur vielfältige Möglichkeiten der Beobachtung - auch mit kleinen Teleskopen und aus "lichtverschmutzter" Umgebung.

Nach dem doch ermutigenden Ergebnis habe ich im Herbst 2004 das gleiche Feld noch einmal aufgenommen, diesmal aber mit einer einstündigen Belichtungszeit. Die visuelle Grenzgröße lag während der Aufnahme bei 4m8. Folgende Abbildung zeigt das Ergebniss.
 
Fazit:

Viel mehr bringt die lange Belichtungszeit nicht. Durch die 12mal längere Belichtungszeit eines Einzelbildes von oben,verschmiert bei annähernd gleichen Seeingbedingungen das Sternbild deutlich mehr.

Aber der Variable 15 und der Referenzstern M (siehe Tabelle oben) werden nun deutlich- und einige schwächere Objekte sichtbar.

Der Referenzstern T wird schwach sichtbar. Er ist mit einer B-Helligkeit von 21m12 angegeben. Er hat allerdings einen hohen B-V Index. Seine V-Helligkeit wird mit 20m25 angegeben.


So wird die Grenzgröße dieser Aufnahme bei ca. 20m5 liegen - nicht schlecht für einen 5 Zöller.
Zur Abrundung hier die Daten der in Feld 03 markierten Veränderlichen Sterne
 
Objekt Objekttyp B-Helligkeit B-Helligkeit
max
B-Helligkeit
min
 
Var 01 Cepheide   18.2 19.4
Var 05 Cepheide   18.5 19.7
Var 10 Cepheide   18.8 19.6
Var 30 Cepheide   18.8 19.9
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