BILDVERABEITUNGSTECHNIKEN DIE
BILDSCHÄRFUNG |
In der Bildschärfung digitaler Bilder gibt es
hauptsächlich zwei Filterfunktionen, um Bilder schärfer zu rechnen
- Bildschärfung nach Lucy
Richardson und
- Bildschärfung durch
Unsharp Masking
Bildschärfung sollte -
wie jede andere Bildverarbeitung - schonend eingesetzt werden. Und man
muß selbst entscheiden, wie weit man schärft. |
Lucy Richardson (L-R) beherrschen nur die
Softwarepakete, die speziell für astronomische Bildverarbeitung
geschrieben wurden, Unsharp Masking (U-M) beherrschen auch die Programme
für normale digitale Bildverarbeitung.
Der Lucy Richardson
Algorithmus wurde zur Bildverbesserung für die erste Version des
Hubble-Space Teleskops entwickelt, welches ja vor Austauschen der
Sekundäroptik nur unscharfe Bilder lieferte. L-R wird ausschließlich
zur Bildverbesserung von Aufnahmen von Sternhaufen, Galaxien und Nebel
eingesetzt, U-M eher für Mond-, Planeten- und Kometenaufnahmen.
Wie
er genau funktioniert, kann ich nicht sagen. Aber im Prinzip läuft es
darauf hinaus, dass die Software aus den Instrumentendaten (Öffnung und
Brennweite) berechnet, wie das theoretisches Beugungsbild eines Sternes
aussehen sollte, und das anhand des zu schärfenden Bildes nachvollzieht.
Der große Vorteil bei L-R ist dabei, dass schwache Nebelpartien nicht wie
bei anderen Schärfefunktionen verrauschen. |
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Mein
favorisiertes Programm für L-R ist CCDSHARP von SBIG, meiner Meinung nach
das beste, was zur Zeit auf dem Markt ist. Viele andere Programme lassen um
Sterne in Nebelgebieten dunkle Höfe entstehen; das sieht ästhetisch
sehr häßlich aus. |
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L-R
Bildschärfung ist sehr, sehr rechenaufwendig. So kann es schon 20 - 30
Minuten dauern ein 16bit Bild von 2100 x 1500 Pixeln scharfzurechnen (Pentium
300MHz). CCDSHARP hat aber einen speziellen Modus, indem man zu Testzwecken nur
einen kleinen Bildausschnitt markiert und diesen scharf rechnen
läßt. Das spart enorm Zeit, da es mehrere wählbare Funktionen
gibt und man ggf. "pröbeln" muß, um die beste zu finden. Der
setzbare Rahmen spart hier enorm Zeit am Rechner |
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Zum Laden der großen Beispielbilder einfach
auf die kleinen Bilder klicken |
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Die
Filtertechnik Unsharp Masking setze ich ausschließlich für Mond- und
Kometenaufnahmen ein. Zwei Bildbeispiele zeige ich; einmal eine Reihe von
Mondbildern und zum anderen eine Serie von unterschiedlichen Masken für
den Kern des Kometen Hale Bopp. Oft sieht man Abbildungen von geschärften
Bildern, die einfach "totgeschärft" wurden, sie erwecken dann den Eindruck
von Kupfer- oder Stahlstichen aus vergangenen Zeiten. |
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BAADER
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die Schweiz |
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Baader
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