DIE VOR-
UND NACHTEILE DER CCD-TECHNIK GEGENÜBER DER KLASSISCHEN
FOTOGRAFIE |
Die
Vorteile der CCD-Technik gegenüber der klassischen Fotografie sind zur
Zeit: |
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Eine wesentliche höhere Empfindlichkeit als der fotografische
Film
- das bedeutet eine
deutliche Reduzierung der Belichtungszeit pro Einzelbild und damit eine
wesentlich intensivere Nutzung der wenigen klaren Nächte in unseren
Breiten,
- sehr schmalbandige, wenig
Licht durchlassende Farbfilter können eingesetzt werden. Dadurch kann man
auch aus "lichtverschmutzten" Städten arbeiten.
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Empfindlich in einem wesentlich erweitertem Spektralbereich des
Lichtes
- das eröffnet dem
Amateur eine relativ einfache UBVRI - Photometrie astronomischer
Objekte,
- auch Aufnahmen im nahen
Ultraviolett- und Infrarotbereich sind möglich.
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Der (Non AGB) Chips arbeitet im gesamten Dynamikbereich bis zur
Sättigung der Pixel linear
- das heißt eine
Verdopplung der Belichtungszeit ergibt eine Verdopplung der Bildhelligkeit und
damit der Sichtbarkeit schwacher Bildpartien,
- Bildauswertung, z.B. die
Fotometrie (Helligkeitsmessung) astronomischer Objekte wird zum
"Kinderspiel".
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Das Bild liegt nach Abschluß der Belichtung sofort zur
Beurteilung seiner Qualität vor
- es kann sofort entschieden
werden, ob die Aufnahme z.B. einen Nachführfehler hat und wiederholt
werden muß,
- keine anfallenden Kosten
für die Filmentwicklung.
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Das Bild liegt in digitaler Form vor
- und ist deshalb für
den Anwender über die Bildverarbeitung einfach und preiswert
auszuwerten,
- kann aber auch heutzutage
preiswert zu einem Ausdruck oder einer Ausbelichtung auf Fotopapier in hoher
Qualität hergestellt werden,
- Astrometrische
Koordinatenmessungen sind ein "Kinderspiel".
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Ein wesentlich höherer Dynamikbereich des Bildes
- bedeutet, dass moderne
Kameras das Bild in über 65.000 Graustufen digitalisieren. Da dieser
Dynamikbereich eigentlich nie ausgenutzt wird (ausser bei hellen Sternen) kann
das Bild skaliert werden. Aus einer Belichtung z.B. des Orionnebels, kann das
Bild sowohl den Kernbereich als auch die schwachen Nebelgebiete
darstellen.
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Kein teurer fotografischer Materialverbrauch, keine Chemikalien,
keine Dunkelkammer notwendig
- alles was man braucht ist
ein PC, der sowieso schon vielerorts vorhanden ist. Das optimale
Bildspeichermedium sind CD-Roms und es gibt diverse preiswerte
Bildverabeitungsprogramme, z.Teil sogar als Free- bzw. Shareware.
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Die Kamera kann den lokalen Seeingbedingungen angepasst
werden
- durch die Möglichkeit
Pixel zu Blöcken zusammenzufassen kann der Abbildungsmaßstab
für eine gegebene Aufnahmebrennweite dem lokalen Seeingbedingungen
angepasst werden.
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Ein durch Streulicht aufgehellter Himmel stört bei der CC
-Technik deutlich weniger
- einer der
größten und wichtigsten Vorteile. Das Streulicht, bzw. der
aufgehellte Himmelshintergrund in Städten oder Stadtnähe kann vom
Bild subtrahiert werden,
- Deep Sky Objekte oder z.B.
Kleinplaneten der 18.ten Größenklasse oder schwächer lassen
sich aufnehmen.
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Ein kleines Beispiel für die
Empfindlichkeit und Effizienz einer CCD-Kamera
Beide Aufnahmen zeigen den Kleinplaneten 1991
TQ2, aufgenommen am 15.8.2002 mit einer SBIG ST-10XME. Aufnahmeinstrument war
ein 5 " Refraktor mit f = 860mm Brennweite (1.6"/Pixel). Die Zeitdifferenz
zwischen beiden Aufnahmen betrug knapp 40 Minuten. Beide Aufnahmen wurden je 10 Minuten belichtet. Die in
den Ephemeriden angegebene Helligkeit für 1990 TQ2 betrug 18m4. Die
Grenzgröße der Aufnahmen liegt sicher bei 19m0 -
19m5.
Die Beispiele stammen aus einer Serie von Beobachtungen, die
der Verfasser im Sommer 2002, zusammen mit Dr. L.Schmadel vom astronomischen
Recheninstitut Heidelberg, durchgeführt hat, um für einige
Planetoiden die erforderlichen astrometrischen Positionen zu messen, um
für diese Objekte endgültige Umlaufbahnen zu
bestimmen.
Insgesamt wurden 18 Aufnahmen - verteilt über 3
Nächte - aufgenommen. Gesamtbeobachtungszeit vielleicht 4
Stunden.
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Ergebnis der Beobachtungen:
Dutzende von astrometrisch hochpräzisen Positionsmessungen, dank des
großen Chips und des damit verbundenen großen Bildfeldes auch
vieler anderer Kleinplaneten; Entdeckung von 4 bislang unbekannten Objekten
einschließlich einer "Prediscovery" Aufnahme von 2002 PU82, bei der uns
das LINEAR Team mit seiner Meldung leider gerade um 48 Stunden zuvorgekommen
ist. ©
2002,W.Paech+D.Unbehaun+L.Schmadel
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Die
Nachteile der CCD-Technik gegenüber der klassischen Fotografie sind zur
Zeit (noch): |
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Die Anschaffungskosten liegen deutlich höher
- die Anschaffungskosten
liegen deutlich höher als für eine klassische
Standard-Fotoausrüstung - nicht aber das Verbrauchsmaterial.
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Bei preiswerten, kleineren Kameras ein deutlich kleineres
Bildfeld
- das abgebildete
Himmelsfeld ist von den geometrischen Abmessungen des Aufnahmechips
abhängig. Preiswerte Kameras haben natürlich kleine Chips und sind in
der Feldgröße eingeschränkt,
- Die CCD-Technik
ermöglicht es aber auf einfache Weise Mosaikaufnahmen zu erstellen, die
über die Bildverarbeitung zusammengesetzt werden können.
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Ohne "Tricks" keine Farbbilder möglich
- ine CCD-Kamera liefert
standardmäßig nur schwarz-weiß Bilder. Farbbilder müssen
über drei farbgefilterte schwarz-weiß-Bilder zusammengesetzt werden.
Das bedeutet eine Verlängerung der Beobachtungszeit,
- Dies ist aber auch ein
Vorteil, da eine wesentlich exaktere Farbwiedergabe durch die Filterwahl
für verschiedene Objektklassen erreicht werden kann.
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Solche Aufnahmen werden wohl noch für einige Zeit der normalen
Astrofototechnik vorbehalten bleiben.
Obwohl diese Domäne der
Aufnahme großen Felder auch bereits in Gefahr ist, der CCD-Technik zu
erliegen. Immer kleiner werdende Pixelabmessungen bei immer größer
werdenden Chipabmessungen erlauben den Einsatz immer kürzer werdender
Aufnahmebrennweiten.
Bei einer Chipfläche von 2000 x 1500 Pixeln
und Pixelabmessungen im 7 mü Bereich, lassen sich mit Brennweiten von ca.
200 mm durchaus Felder von mehreren Grad abbilden, zumal wenn Aufnahmemosaike
erstellt werden. Selbst Fisheyebilder der Milchstraße sind mit
dem Umrüstsatz von SBIG
für die ST-237A neuerdings möglich.
Aufnahme: © D.Unbehaun, 5" Refraktor, f/6.3, 60 min auf
Kodak Ektachrome 200 prof. |
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BAADER
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Baader
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