Monochrome: Artikel Nummer: # 190 5755
RGB Farbversion: Artikel Nummer: # 190 5756

Die technischen Daten in der Übersicht
Testergebnisse mit der ST-i
SBIG Mond- und Planeten Kamera und AutoGuider ST-i in Monochrome oder Single Shot Farbe

Das ST-i Guider Kit Komplettangebot
  • Durchmesser 1¼", passt direkt in jede Okularsteckhülse
  • KAI-340 CCD 640 x 480pxl, 7.4mü
  • geringes Ausleserauschen und niedrigem Dunkelstrom
  • Spannungsversorgung netzteilunabhängig direkt über den USB-Anschluss
  • 16 AD Auflösung
  • interner mechanischer Verschluss zur Aufnahme von Dunkelbildern
  • elektronischer Verschluss zur Aufnahme kurz belichteter Bilder
  • Standard ST4 kompatibler AutoGuider Ausgang
  • Ausführliche weitere Informationen direkt bei SBIG

ACHTUNG: Dieses Produkt ist nicht mehr lieferbar und wird ersetzt durch den ALUMA/STT/STXL/STX Remote monochrome Guide Haed. Der Sensor ist aber mit dem der ST-i identisch.

DER SENSOR

SBIG setzt hier den sehr hochwertigen KODAK KAI-340 CCD - Monochrome oder Color CMOS Chip ein, der im Vergleich zu preiswerteren CMOS Chips deutlich weniger rauscht und einen sehr geringen Dunkelstrom hat. Es werden nur Chips der Güteklasse 1 verwendet (keinerlei Pixeldefekte).


Der Sensor ist identisch mit dem, der im StandAlone Guider SG-4 von SBIG eingesetzt wird !
 
Die Tabelle links (hier größere Version laden) zeigt die verschiedenen Betriebsmodi mit denen der Chip betrieben werden kann. On-chip binning ist ebenso möglich wie die Auswahl (ROI) eines kleineren Bildausschnittes an einer x-beliebigen Stelle des Gesichtsfeldes (Größe und Lage)

Im hochauflösendem Modus schafft die ST-i bis zu knapp 6 Bilder pro Sekunde, im Fokusmode bis 21 Bilder pro Sekunde.

 
Für hochaufgelöste Mond- und Planetenaufnahmen befindet sich auf der mitgelieferten CD das Softwarepaket PlanetMaster. Es ist ein altes Konzept von SBIG, PlanetMaster wurde schon mit den legendären ST-5 Kameras vertrieben, lange bevor die Webcam- und Stacking Technik Einzug in die Mond- und Planetenfotografie hielt.
 
Kurz beschrieben funktioniert es so: Sie definieren ein scharfes Einzelbild als Referenzbild. PlanetMaster vergleicht nun jdes folgend aufgenommene Einzelbild mit dem Referenzbild. Ist das Bild besser oder mindestens gleich gut wird das Bild automatisch auf ihr Refenrenzbild aufaddiert. Sie bestimmen vorab die Anzahl der Einzelbilder, die getackt werden sollen. Das Endresultat ist ein fertiges - aus einer beliebigen Anzahl aufaddierten Einzelbilder - Bild, welches anschließend in der normalen Bildverarbeitung weiter verarbeitet werden kann.

Ist ihr Aufnahmeobjekt - selbst bei einer Belichtungszeit von 1/1000 Sekunde - immer noch überbelichtet, so können Sie direkt vorn ein beliebiges 1¼" Graufilter einschrauben.
 
Die ST-i als AutoGuider Kamera

Das Bild rechts zeigt Ihnen die Rückseite der ST-i Kamera. Über den Mini USB Port erfolgt die Spannungsversorgung und der Bildtransfer zum PC/Laptop. Der AutoGuider Port ist ST-4 kompatibel und kann direkt mit dem Steuereingang (fast) jeder Montierung direkt verbunden werden. Eine kleine LED zeigt den Status des Guiding an.

Die mitgelieferte Software CCDOPS beinhaltet eine leicht zu bedienende UND stabile Guiding Software. Sie können natürlich auch jedes andere Softwarepaket, wie z.B. MaximDL, AstroArt oder andere zum Guiden einsetzen.
Die Abbildung links zeigt die Quanteneffektivität des Kodak KAF-340M/C. Die schwarze Kurve ist die monochrome Version, blau, grün und rot die Kurven für die Color Version. Klicken Sie auf das Vorschaubild zum Laden eines großen Bildes.

Die Abbildung unten zeigt die Empfindlichkeit der ST-i an einem Beispiel. Die Region um den Orionnebel herum zeigt bei einer Belichtungszeit von 2 Sekunden, aufgenommen durch ein Teleskop mit NUR 60mm Öffnung, bereits eine große Auswahl an Leitsternen schwächer der 11. Größenklasse.
Das eingesetzte Bild oben rechts zeigt die ST-i im Größenvergleich zu einem Standard 1¼" Okular.
 
Die Tabelle links zeigt die technischen Daten der SBIG ST-i Kamera in der Übersicht.

 
Geliefert wird die SBIG ST-i in einem kleinen schaumstoff gefüttertem Koffer, zusammen mit einem USB- und dem ST-4 kompatiblen Tracking Kabel. Unter dem Schaumstoffeinsatz liegt die CD mit der Software.

Wir konnten Ende September/Anfang Oktober einige erste Test´s mit einer vorab gelieferten Kamera durchführen, deren Ergebnisse wir im folgendem zeigen.

Alle Vorschaubilder können durch Anklicken vergrößert werden.
Als Aufnahmeinstrument für die Testaufnahmen wurde ein 155mm EDF Refraktor von Astro Physics mit f=1085mm (f/7) eingesetzt. Als Leitrohr wurde ein auf 80mm abgeblendeter TeleVue NP 101 (f/6.3) mit 500mm Brennweite verwendet, an den die ST-i angeschlossen wurde. Die Aufnahmen entstanden in Großstadtrandlage am 30.9. und am 1.10.2011.

Das Bild links zeigt einen Screenshot einer Himmelsregion nahe M57 der Steuersoftware CCDOps bei 1 Sekunde Belichtungszeit. Bei 80mm Öffnung sind Sterne der 12.5 Größenklasse sicher detektierbar.

Die Installation von Steuersoftware (CCDOps) und Treiber für die ST-i lief - wie bei SBIG Kameras gewohnt - verlief völlig problemlos. Schon der erste Versuch der Kalibration war erfolreich.
Erstes Aufnahmeobjekt war M27, der Hantelnebel. Wegen der starken blaugrün Emission von M27 in der O-III und H-Beta Linie wurde eine ganz normale, unmodifizierte Canon 40D DSLR Kamera eingesetzt. Belichtet wurde 4 x 15 min bei 400 ASA. Auf die Belichtung von Dunkel- und Flatfielbilder wurde verzichtet.
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Oben links: Addition der 4 Einzelbilder, volles Format auf 1280 Pixel Breite gerechnet. Oben Rechts: Crop im Maßstab 1:1 der 4 aufaddierten Bilder.
Das Tracking erfolgte über einen Stern der 11. Größenklasse bei 1 Sekunde Belichtungszeit.

Bildreihe darunter, links: Sreenshot der Gesichtsfeldes der ST-i (t = 1 Sekunde). Mitte: Das Trackingfenster mit dem Leitstern und die resultierenden Trackingfehler beim Download des letzten der 4 Einzelbelichtungen und rechts: Crop aus der Bildmitte im Maßstab 2:1 hochgerechnet des Summebildes der 4 Einzelbilder. Im Endergebnis perfekt runde Sternbilder.

 
Mit den gleichen Kalibrationsparametern wurden im Anschluss an die Aufnahme der 4 M27 Rohbilder in einer anderen Himmelsregion (Kassiopeia) zwei 10 Minuten Belichtungen des offenen Sternhaufens NGC 457 aufgenommen. Auch diese beiden Rohbilder wurden perfekt nachgeführt.

Aufgrund der doch recht hohen Empfindlichkeit der (ungekühlten) ST-i und der sehr guten "Tracking Performence" wurde für die folgende Nacht (1.10.2011) der Versuch unternommen, einmal auf einen Kometenkern nachzuführen.
Der Komet P 2009/P1 Garradd bot sich für dieses Experiment an. Da die ST-i Guidingkamera im Okularauszug des Nachführteleskops nicht verdreht wurde, wurden die Kalibrationsparameter der ersten Nacht übernommen.

Es wurden mit der unmodifizierten 40 D zwei Belichtungen von je 20 min Belichtungszeit aufgenommen (keine Flats, keine Darks). Leider war die Tranzparenz des Himmels nicht so gut wie in der Nacht davor und der Komet stand auch schon ziemlich tief. Trotzdem war der Versuch erfolgreich und das Tracking perfekt. Oben links: Bildaddition der beiden 20 Minuten Belichtungen (Photoshop). Volles Format, heruntergerechnet auf 1280 Pixel. Rechts daneben: Crop im Maßstab 1:1 einer Einzelbelichtung.
 
Die m1 Helligkeit des Kometen war für diesen Tag mit 8,1 Größenklasse angegeben. Belichtet wurde ebenfalls mit 1 Sekunde Belichtungszeit. Das Bild rechts zeigt das Trackingfenster von CCDOps mit dem Kometenkern während des Trackings. Der Eindruck im Vergleich zum Leitstern der 11. Größenklasse der Aufnahmen der vorhergenden Nacht läßt vermuten, dass der innere Kern deutlich schwächer als 11. Größenklasse war.

Gut aufgestellte Montierungen sollten es erlauben, die Belichtungszeit auf 5 bis 10 Sekunden hoch zu setzen. Das eröffnet die Möglichkeit mit der ST-i und einem kleinen Leitrohr auch wesentlich lichtschwächere Kometen aufzunehmen, ohne auf viele Einzelbilder und die Stacking Methode zurück greifen zu müssen.
Das ST-i Guider Kit Komplettangebot  « (siehe Abbildung links)
 
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