Das Flatfieldbild ("flatframe"
oder flatfieldframe) Das Flatfieldbild dient ebenfalls zur Rohbildkorrektur wie das
Dunkelbild. Hier werden jedoch optische Fehler korrigiert, wie z.B. eine
Bildvignettierung (ungleichmäßiger Bildhintergrund) und/oder
Schmutz, Staub oder Fusseln, die sich in der Bildebene mit abbilden. Auch die
Tatsache, dass nicht alle Pixel gleich empfindlich sind, wird beim Flatframe
berücksichtigt. Sollen CCD-Aufnahmen photometriert werden, so sind
Flatfieldkorrekturen empfohlen. Das Flatfieldbild wird vom Rohbild nach
der Dunkelbildkorrektur angebracht, also Rohbild - Dunkelbild -
Flatfieldbild.
Flatfieldbilder werden gegen einen hellen, diffusen
Hintergrund aufgenommen. Flatfieldbilder sind nicht einfach zu erzeugen. Die
CCD-Kamera muß in exakt der Position am Teleskop sitzen, wie währen
der Aufnahme des Rohbildes, da ansonsten die Bildinformationen zwischen Flat-
und Rohbild verschoben sind. Flatfieldbilder müssen im gleichen
binning-modus, nicht aber bei gleicher Temperatur oder Belichtungszeit
aufgenommen werden. Die Belichtungszeiten werden so angepasst, dass die Pixel
etwa zu 30 - 50% gesättigt werden, also bei den 16bit SBIG - Kameras die
Pixelwerte bei 20 000 - 30 000 liegen.
Man kann Flatfieldbilder gegen
einen Dämmerungshimmel - am besten im Zenit - oder durch künstliche
Beleuchtung aufnehmen. dazu muß die Teleskopöffnung mit einer
weißen Milch- oder Plexiglascheibe abgedeckt werden, um eine
möglichst gleichmäßige Ausleuchtung zu erzeugen.
Die
Bildvignettierung spielt hier die größte Rolle und sie ist für
verschiedene optische Systeme sehr unterschiedlich. Refraktoren vignettieren
wenig, Schmidt-Cassegrain- und andere Spiegelteleskope dagegen mehr. Auch
spielt natürlich die Bildaufnahme-Chipgröße eine entscheidene
Rolle. Ob Sie Flatfieldbilder aufnehmen und damit die Rohbilder
korrigieren müssen, hängt letztlich von Ihren Gegebenheiten ab. Haben
Sie keine Vignettierung zu "fürchten" und halten Sie Ihr optisches System
"sauber", können Sie auf die Flatfieldkorrektur verzichten.
Wollen
Sie z.B. Helligkeiten auf Ihren CCD-Bildern messen und liegen Ihre
Meßobjekte deutlich ausserhalb der Bildmitte ist ein Flatfieldkorrektur
empfehlenswert.
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Das
Beispielbild zeigt ein typisches Flatfieldbild eines stark vignettierenden
Systems. Oben im Bild - wie ein umgedrehter Haken ein großer Fussel, der
fast in der Bildebene liegt.
Die scharf begrenzten schwarzen Flecken
sind größere Staubpartikel, ebenfalls fast in der Bildebene. Die
diffusen Abschattungen rechts im Bild sind wahrscheinlich Staubkörnchen
die weit vor dem Fokus, evtl. auf dem vorgeschalteten Filter, liegen.
© W.Paech+D.Unbehaun |
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