Die
Kühlung eines CCD-Chips
Die Kühlung eines CCD-Chips für
Aufnahmen mit längere Belichtungszeiten ist von ausschlaggebender
Bedeutung für die Qualität der Bilder (siehe auch Glossar - Begriff
Dunkelbilder). Jeder CCD-Chip erzeugt
sogenanntes thermisches Rauschen oder Dunkelstrom, dark nosie). Das bedeutet,
dass sich im Pixel auch ohne Lichteinfall, einfach durch Wärme, Elektronen
bilden, die sich mit den Elektronen der eigentlichen Bildinformation
vermischen. Der Dunkelstrom wird in Anzahl von Elektronen pro Sekunde
bei einer bestimmten Temperatur angegeben und hat bei verschiedenen Chips
durchaus signifikant unterschiedliche Werte. Hierbei gilt generell: Je
größer die einzelnen Pixel (das bedeutet, umso empfindlicher die
Pixel) desto höher ist meist der Dunkelstrom. Da der Dunkelstrom durch
Wärme erzeugt wird, kann er durch Kühlung des Chips reduziert werden.
Und zwar reduziert sich der Dunkelstrom bei Kühlung pro 7 Grad Celsius
etwas auf die Hälfte. Der Dunkelstrom kann über das
Dunkelbild gemessen und vom Hellbild subtrahiert werden. Nun kann man
natürlich argumentieren; wenn man ihn messen kann, sit es doch egal wie
stark der Dunkelstrom ist. Ganz so einfach ist es natürliich nicht, denn
lichtschwache Bildinformationen würden so vom Dunkelstrom
"überstrahlt" werden. Deshalb ist es sinnvoll, den CCD-Chip
während der Belichtung auf die tiefstmögliche Temperatur zu
kühlen, die die Elektronik ermöglicht. Was nicht bedeuten soll, dass
bei einer Umgebungstemperatur von schon -30 oder -40 Grad, die Kamera dann auf
-70 oder -80 Grad zu kühlen. Das kann Probleme mit einfrierendem
Verschluß und Lüfter ergeben. Noch wichtiger ist jedoch die
Frage: Kann die Kühlung und somit die Temperatur in feinen Stufen, auf
einen vom Nutzer eingestellten Wert, geregelt werden, und ist diese Regelung
über längere Belichtungszeiten stabil? Bei einer Kamera mit
ungeregelter Kühlung muß unmittelbar vor oder nach der eigentlichen
Belichtung des Rohbildes das Dunkelbild bei gleicher Temperatur und gleicher
Belichtungszeit aufgenommen werden. Bei einer geregelten Kamera kann
man sich (an Regenabenden) ein Dunkelbildarchiv mit abgestuften Temperaturen
und Belichtungszeiten anlegen, die dann bei Bedarf von den Rohbildern
subtrahiert werden. Der Zeitgewinn in einer Beobachtungsnacht beträgt
glatte 100%. Man will ja nicht die halbe Beobachtungsnacht mit der Aufnahme von
Dunkelbildern zubringen. Dieses Dunkelbildarchiv kann man ein, zwei
Jahre nutzen, danach empfiehlt sich die Aufnahme von neuen Dunkelbildern, da
ein Chip natürlich auch "altert" und sich so seine physikalischen
Eigenschaften leicht verändern. SBIG - Kameras können je nach
Chipgröße etwa 25 bis 40 Grad unter die Umgebungstemperatur
gekühlt werden. Dabei wird eine Temperaturkonstanz von ca. +/- 0.2 bis 0.3
Grad eingehalten. Alle dualen SBIG - Kameras sind ab Werk für eine
zusätzliche Wasserkühlung vorbereitet, die noch einmal eine
Temperaturreduzierung von 7 bis 10 Grad bringt.
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