Aufnahmen
mit digitalen Spiegelreflexkameras |
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Digitale Spiegelreflexkameras (DSLR´s) sind in den
Händen von Amateurastronomen immer häufiger zu finden.
Einerseits durch die immer weiter
fortschreitende Chipentwicklung und sinkende Preise auf der anderen Seite,
werden Sie zunehmend auch sehr erfolgreich für die Astrofotografie
eingesetzt. |
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Das zur Zeit in höchsten
Stückzahlen verkaufte Modell, dürfte wohl die Canon EOS 300d sein,
die inzwischen schon (Stand März 2005) schon um die 650 Euro zu kaufen
ist. Auch der Verfasser ist seit einem Jahr glücklicher Besitzer einer EOS
300d und - speziell nachdem Eastman Kodak im Jahre 2004 den Kodak Technical Pan
2415 hat sanft "entschlafen lassen" - ist für mich die Ära der
chemischen Fotografie passé.
Die Fotografie mit DSLR´s hat
gegenüber der herkömmlichen Fotografie auf Film eigentlich nur
Vorteile, als da wären:
- eine direkte Bildkontrolle nach
der Aufnahme
- Die Verfügbarkeit eines
"Film" in der Kamera, wahlweise - und sofort umschaltbar - zwischen 100 bis zu
3200 ISO
- nahezu unbegrenzte
Aufnahmekapazität
- digitale Bildbearbeitung ohne
den Umweg ein Dia oder Negativ einscannen zu müssen. Alle "Tipps und
Tricks" zur Bildverarbeitung von CCD-Aufnahmen lassen sich
selbstverständlich auch auf die Bearbeitung von DSLR-Aufnahmen
anwenden.
Nun kann man einwenden, dass
in der Bildpräsentation ein projiziertes Dia immer noch viel besser
aussieht, als die Projektion eines digitalen Bildes über einen Beamer,
aber auch hier tut sich technisch einiges.
Die drei - zur Zeit noch -
gravierensten Nachteile von DSLR-Kameras (und auch der 300d) gegenüber
echten CCD-Kameras für astronomische Anwendungen sind der ungekühlte
Chip, der nur relativ kurze Belichtungszeiten zulässt und -speziell bei
der 300d - die geringere H-alpha Empfindlichkeit im Vergleich zu CCD-Kameras.
Und last "but not least" im Gegensatz zu normalen SLR´s die relativ
schlechten Suchermattscheiben, da DSLR-Kameras natürlich normalerweise im
Autofokus-Modus betrieben werden. |
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Ungekühlter Chip und Bildrauschen:
Hier behilft
man sich - wie in der CCD-Technik - durch viele kurz belichtete Aufnahmen, die
in Bildaddition aufeinander gerechnet werden und der Aufnahme von
Dunkelbildern, die von den Hellbildern subtrahiert werden. Beispiel:
» Komet Neat 2004, 1 x 30
Sekunden »» Komet Neat 2004, 10 x 30
Sekunden |
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Geringe H-alpha Empfindlichkeit Die Canon EOS 300d hat eine
H-alpha Empfindlichkeit, die deutlich geringer ist, als die herkömmlicher
CCD-Kameras. Dies liegt aber nicht im Aufnahmechip begründet, sondern in
einem Sperrfilter, welches dem Chip vorgeschaltet ist und welcher die H-alpha
Linie bei etwa 50% beschneidet.
Es gibt in den USA die Firma Hutech,
welche EOS 300d (und andere) liefert, in denen der Sperrfilter ausgebaut und
durch andere ersetzt wird. Diese Kameras sind dann wesentlich H-alpha
empfindlicher, kosten aber doppelt so viel wie die herkömmlichen Modelle.
Es gibt im Web auch diverse Anleitungen, um das Filter selbst zu entfernen.
"Googeln" Sie sich einfach mal durch die entsprechenden Seiten, aber Vorsicht:
Ihre Hersteller Garantie geht verloren.
Zum anderen meine ich: DSLR
Aufnahmen zeigen die gängigen Nebelobjekte anders, als wir sie kennen, da
die Grün- und Blauempfindlichkeit wesentlich höher ist, als bei
herkömmlichen Filmen. Die drei Bilder zeigen einen Ausschnitt des Eta
Carina Nebels, aufgenommen mit herkömmlicher chemicher Fotografie, mit der
Canon EOS 300d und einer professionellen "true colour" CCD Aufnahme. Im
Ergebnis kommt das Bild der EOS doch deutlich näher in der Farbgebung an
das true colour CCD Bild, als die Aufnahme mit herkömmlichen
Film. |
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Kodak Ektachrome 200 prof. t = 30 Minuten |
Canon EOS 300d t = 2 x 5 Minuten |
CCD - True Colour t = ??? |
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Die Fokussierung Wie oben erwähnt sind die
Mattscheiben der DSLR-Kameras relativ grobkörnig und auch wenig
lichtdurchlässig für die Astroanwendung, da die Sucher nur für
die Festlegung des Bildausschnittes aber durch den Autofokus nicht mehr zum
Scharfstellen des Bildes entwickelt worden. Zudem haben Sie - für
Astroanwendungen - viele Markierungen, die die Automessfelder
zeigen.
Zum Fokussieren von Sonnen- und Mondaufnahmen mögen sie ja
noch einsetzbar sein, für DeepSky Anwendungen versagen sie. Nun gibt es -
zumindest für die Canon Kameras - jede Menge Software, die das Fokussieren
über einen PC oder Laptop gestatten. Die Software bekommt man meist
für ein paar Dollar, auch hier gilt "googeln" Sie sich durchs
Web. |
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Nun
will man ja vielleicht nicht immer mit dem Laptop herumziehen. Ich habe mir
eine kleine Fokussierhilfe (nach Idee von V. Puchta) gebaut, die eine
hervorragende schnelle Fokussierung gestattet. Sie besteht aus einem
Objektivrückdeckel mit dem EOS Bajonett, einer Okularsteckhülse und
einem kurzbrennweitigen Okular. Diese Kombination ist einmalig über die
Software und ein möglichst "schnelles" optisches System geeicht und
eingestellt worden.
Alle Beispielaufnahmen
dieser Seite wurden über dieses kleine Hilfsmittel
fokussiert. |
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Für den, dem das "Bastlerische" Geschick oder die
Möglichkeiten fehlen, bietet BAADER eine fertige Luxusversion dieser
Fokussiermöglichkeit an. Weitere Informationen zu dieser
Klappspiegeleinheit
finden Sie hier. |
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Die hohe Blauempfindlichkeit der DSLR´s ...
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trifft natürlich wieder die Besitzer preiswerter "schneller" Refraktoren,
deren Restchromasie (Farblängsfehler) im blauen besonders störend
ist. Hier kann man sich aber mit doch relativ preiswerten Filtern, wie z.B. dem
BAADER
Fringe Killer behelfen. Beispiel: «
Sirius ohne Baader Fringe Killer «« Sirius
mit Baader Fringe Killer |
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Und ein letzer Tipp: DSLR-Kameras sind sehr schwierig zu
reinigen, wenn Staub- und Schmutzpartikel sich auf dem Sperrfilter vor dem Chip
ablagern. Im Normalbetrieb ist ein Objektivwechsel schnell vollzogen, im
Astrobetrieb passiert es jedoch häufiger, dass das Kameragehäuse
längere Zeit offen herumliegt. Achten Sie darauf, dass das
Kameragehäuse dann immer mit einem Ansatz, welcher mit einem separaten
Filter bestückt ist, gegen das Eindringen von Staub und Feuchtigkeit
geschützt ist. Auch hierzu bietet BAADER
einige Lösungen, die Sie hier ausführlich
beschrieben finden.
Im
folgenden noch einige Bildbeispiele, alle aufgenommen mit einer Canon EOS 300d
im Jahre 2004. Alle Bilder können Sie durch Anklicken in einer
größeren Version laden, alle © 2004 by W. Paech + D.
Unbehaun. |
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Objekt: Orionnebel M42 Kamera: Canon EOS 300d
(Standardversion), ISO 400 Belichtung: 5 x 30 Sekunden, ohne Dunkel-
und Flatfieldbilder Instrument: 150 mm Zeiss APQ Refraktor,
fokal Bemerkung: FirstLight Aufnahme einer neuen Feriensternwarte in
Namibia auf der Rooisand
Desert Ranch. Instrument und Sternwarte werden ab Sommer 2005 auch
vermietet. |
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Objekt: NGC 3372, der Eta Carinae Komplex Kamera:
Canon EOS 300d (Standardversion), ISO 200 Belichtung: 2 x 300
Sekunden, ohne Dunkel- und Flatfieldbilder Instrument: 127 mm Astro
Physics Refraktor, fokal Bemerkung: |
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Objekt: M8, Zentrum mit dem
"Stundenglasnebel" Kamera: Canon EOS 300d (Standardversion), ISO
400 Belichtung: 5 x 30 Sekunden, ohne Dunkel- und
Flatfieldbilder Instrument: 127 mm Astro Physics Refraktor,
fokal Bemerkung: |
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Objekt: NGC 4755, Herschels
"Schmuckkästchen" Kamera: Canon EOS 300d (Standardversion), ISO
400 Belichtung: 2 x 120 Sekunden, ohne Dunkel- und
Flatfieldbilder Instrument: 127 mm Astro Physics Refraktor,
fokal Bemerkung: |
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Objekt: NGC 5139, Omega Centauri Kamera: Canon EOS
300d (Standardversion), ISO 400 Belichtung: 10 x 30 Sekunden, ohne
Dunkel- und Flatfieldbilder Instrument: 127 mm Astro Physics
Refraktor, fokal Bemerkung: |
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Objekt: Komet Neat Q4 nahe Sirius und M41 Kamera:
Canon EOS 300d (Standardversion), ISO 400 Belichtung: 1 x 300
Sekunden, ohne Dunkel- und Flatfieldbilder Instrument: 50 mm
Standardobjektiv Bemerkung: speziell bei Kometenaufnahmen macht sich
die hohe Blau- und Grünempfindlichkeit der DSLR´s positiv
bemerkbar |
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Objekt:Mond am 27. Mai 2004 Kamera: Canon EOS 300d
(Standardversion), ISO 200 Belichtung: 0.5 Sekunden, ohne Dunkel- und
Flatfieldbilder Instrument: 127 mm Astro Physics Refraktor,
fokal Bemerkung: das ist - ungelogen - mein erstes Mondbild,
aufgenommen mit einer DSLR und es war auf Anhieb besser, als alles was ich mit
herkömmlicher Fotografie fertiggebracht habe.
Die größere Version ist auf halbe
Originalbildgröße heruntergerechnet |
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BAADER
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die Schweiz |
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