AUFNAHMEN
MIT "WEBCAMS" |
|||||
Aufnahmen mit einer Webcam Der Vorteil der Webcam liegt in ihrer relativ hohen Empfindlichkeit und der Möglichkeit in kurzen Zeitabständen viele Bilder aufzunehmen, sogar Filmaufnahmen im AVI- oder einem ähnlichen Fileformat sind möglich. Deshalb kann man viele (tausend) kurz belichtete Einzelaufnahmen in der späteren Bildverarbeitung aufaddieren und so das Rauschen mindern, oder sich aus dem Film die besten und schärfsten Einzelbilder heraussuchen. Zudem ist es zur Zeit sicher die preiswerteste Möglichkeit in die digitale Bildaufnahme einzusteigen. Der Nachteil liegt in der meist schlechten Bildauflösung von 640 x 480 Pixel (VGA-Auflösung). (Unmodifizierte) Webcams werden zur Zeit aus den o.a. Gründen hauptsächlich für Mond- und Planetenaufnahmen eingesetzt. Hierbei gilt es Teleskopbrennweite und Pixelgröße möglichst perfekt aufeinander abzustimmen. Im Gegensatz zur CCD-Technik wir hier im oversampling-Modus gearbeitet (siehe Glossarbegriff Sampling). Es gilt jedoch der Grundsatz, dass eine Steigerung der Brennweite ins "Unermessliche" auch nicht sinnvoll ist, sondern es ist ein Kompromiss zwischen Brennweite und Bildhelligkeit (und damit der Belichtungszeit) zu erreichen. Stefan Seip, einer der erfolgreichsten deutschen Planetenfotografen gibt zur Brennweitenberechnung folgende Formel an: |
|||||
N < d_pixel ÷ (0.51 ×
lambda) |
|||||
wobei N = Öffnungsverhältnis für eine beugungsbegrenzte Abbildung, d_pixel = Kantenlänge eines Pixels und lambda = Wellenlänge des Lichtes bedeutet. Hat man N berechnet, kann man daraus die resultierende Brennweitenverlängerung bestimmen. Dazu empfiehlt sich der Einsatz des Baaderschen Fluorit Flatfield Converters, zum einen weil er beugungsbegrenzt arbeitet, zum anderen weil sich über Verlängerungshülsen die Brennweitenverlängerung zwischen dem Faktor 2 bis 8x einstellen läßt. |
|||||
Meine Erfahrungen mit Webcams gehen nahezu gegen Null, Sie finden jedoch einige Links zu informativen Seiten der Webcamastronomie auf unserer Linkliste. Einige kurze Bemerkungen und einige wenige Bildbeispiele will ich trotdem geben. | |||||
|
|||||
Die Kamera hat eine reale Auflösung von 640 x 480, die oft
angegebene Auflösung von 1280 x 960 Pixel wird rechnerisch erzeugt, indem
die Bilder einfach auf doppelte Größe hochgerechnet werden. Zu beachten ist auf jedem Fall, egal welcher Kameratyp eingesetzt wird, dass bei vielen Webcams direkt auf das Objektiv ein UV/IR Sperrfilter aufgedampft ist. Betreibt man das Kameramodul ohne das Objektiv, sollte man am Teleskop ein solches Filter in der Strahlengang setzen. Einige Bildbeispiele mögen diesen kurzen Abschnitt beenden: |
|||||
|
|||||
|
|||||
|
|||||
Es gibt natürlich auch wesentlich teurere
Videokameras, die es zum Teil auch ermöglichen auch hellere Deep Sky
Objekte aufzunehmen. Ein solche High End Kamera ist zum Beispiel die
STV der Firma SBIG. Was "Profis" mit einer Phillips Toucam Pro aus einer Großstadt heraus erreichen, zeigen die folgenden Beispiele von Plinio Camaiti/Italien (oben) und Lothar Bluhm/Berlin (unten). Die ersten drei Bilder wurden mit einem Celestron 11 in Brennweitenverlängerung über den Baader´schen Fluorid Flatfield Converter aufgenommen. |
|||||
Die folgenden zwei Aufnahmen stammenvon L. Bluhm aus Berlin. Ebenfalls aufgenommen mit einer Toucam Pro, einem 8 Zoll Newton - f/5 und ebenfalls über Brennweitenverlängerung mit dem Baader Fluorid Flatfield Converter. Einen Link auf die Homepage von L.Bluhm finden Sie auf der Linkseite. | |||||
|
|||||
Im folgenden zwei Aufnahmen von Sebastian Voltmer, aufgenommen durch ein
Celestron 14 der Internationalen Amateursternwarte auf der Farm Hakos in
Namibia. Eingesetzt wurden eine FFC und eine Phillips TouCam Pro. Die Aufnahmen
entstanden beide am 30. August 2003 zwischen 22:00 und 32:30 UT. Beides sind
L-RGB Komposite, im Schnitt gemittelt aus ca. 1100 Einzelbildern mit der
Software Registax. Weitere Spitzenbilder von S. Voltmer finden Sie auf seiner Webseite weltraum.com. Ein Besuch lohnt sich |
|||||
|
|||||
|
|||||
|