DIGITALKAMERAS (DSLR) UND
WEBCAMS |
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Es soll an dieser Stelle nicht
unerwähnt bleiben, dass man auch mit den relativ preiswerten "normalen"
Digitalkameras und Webcams sehr gute Beobachtungsergebnisse erzielen kann.
Wobei dies aber (noch) eingeschränkt für relativ helle
Aufnahmeobjekte (Sonne, Mond, Planeten, helle Doppelsterne und helle Nebel)
gilt. Sobald die Belichtungszeiten so lang werden, dass der Chip wegen des
Dunkelstromrauschens gekühlt werden muß, ist "Schluss mit lustig".
Es gibt aber auch Amateure, die anfangen Webcams so umzubauen, dass
längere Belichtungszeiten ermöglicht werden und wo auch die
Aufnahmechips mit Trockeneis oder Peltierelementen gekühlt werden. Einige
wichtige Websites finden Sie in der Linkliste. Auch muß ich gestehen, dass mir hier die große Erfahrung fehlt. Aber soweit meine Erfahrungen und Versuche reichen, sollen diese Aufnahmemöglichkeiten auf dieser Website beschrieben werden.
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Aufnahmen mit
Digitalkameras Hier muß unterschieden werden, zwischen den Kameras bei denen das Objektiv abnehmbar - also den echten Digital - Spiegelreflexkameras - und den Kameras, wo das Objektiv fest montiert ist. Zu den echten Digital-Spiegelreflex-Kameras finden Sie hier einige Anmerkungen. Die Aufnahmetechnik mit DSLR-Kameras unterscheidet sich nicht von der, die auch bei herkömlichen normalen Speigelreflexkameras eingesetzt werden - also der Fokal- und der Projektionsfotografie. Anders sieht es bei den Digitalkameras mit fest eingebautem Objektiv aus. Hier muß man zu den Ursprüngen der Fotografie zurückgehen und in sogenannter afokaler Projektionsfotografie arbeiten. |
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Bei einer normalen Okularprojektion wird das Objektiv der
Aufnahmekamera entfernt und das Okular projiziert ein vergrößertes
Bild - ähnlich eines Diaprojektors - auf den Film. Bei den gängigen
Digitalkameras kann aber das Kameraobjektiv nicht entfernt werden, deshalb wird
es in die Projektion einbezogen: Parallel einfallendes Licht eines unendlich entfernten Objekts tritt - von links kommend - in das Objektiv (oder Spiegel) des Teleskops ein und wird im Brennpunkt vereinigt. Der Brennpunkt des Okulars fällt mit dem Brennpunkt des Objektivs zusammen und das - aus dem Okular - austretende Lichtbündel ist wieder parallel und wird normalerweise durch die Augenlinse auf die Netzhaut fokussiert. Die Augenlinse wird jetzt durch das Objektiv der Digitalkamera ersetzt. Ist dieses auf unendlich fokussiert, dann bündelt es das parallele Licht auf dem CCD-Chip und man erhält ein scharfes Bild des Aufnahmeobjekts. Die Vorgehensweise zur Aufnahme ist also folgende: Mit dem Auge das Teleskop fokussieren, die Digitalkamera ansetzen, auf Unendlich fokussieren (erledigt meist das Autofokussystem) und Auslösen. Fertig. Die Bildvergrößerung wird entweder über die Okularbrennweite oder die Zoomfunktion der Digitalkamera (sofern vorhanden) geregelt. Die neue - dabei entstehende scheinbare - Brennweite, auch Äquivalentbrennweite genannt, berechnet sich wie folgt: f_neu = (f_Teleskop x f_Objektiv) / f_Okular,ist f_Okular = f_Objektiv erhält man eine 1:1 Abbildung und die Brennweite entspricht der Originalbrennweite Der Abstand zwischen Okularlinse und Kameraobjektiv geht in die Ermittlung der Äquivalentbrennweite nicht ein. Er spielt aber eine wichtige Rolle für die Bildvignettierung, die in der afokalen Fotografie häufig "ein Übel" ist. Je weiter sie auseinander stehen, desto größer ist die Vignettierung. Sie sollten sich also möglich (fast) berühren. Ebenfalls tritt eine Vignettierung auf, wenn die Austrittspupille des Okulars (grob der Linsendurchmesser) kleiner ist, als die Eintrittspupille (freier Durchmesser) des Kameraobjektives. Hier kann man sich häufig nur behelfen, indem die afokale Projektion über 2" Okulare vorgenommen wird. |
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Die folgenden Bilder zeigen eine Canon Powershot IS 90 Pro, angesetzt
an einen 5 Zoll Refraktor mit 860 mm Brennweite bei ersten Testaufnahmen. Das
mittlere Bild zeigt eines der ersten Resultate, aufgenommen im Auto-Modus der
Canon bei einer Objektivbrennweite von ca. 35 mm durch Baader´s visuelle
Sonnenfilterfolie. Belichtungszeit war 1/200 Sekunde. |
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Auch Mond- und Planetenaufnahmen sind so natürlich möglich.
Ein Mondbild mag hier als Beispiel genügen. Weitere Mondbilder,
aufgenommen mit einem 5" Refraktor
finden Sie hier. |
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Der Vorteil von astronomischen Aufnahmen mit solchen Kameras liegt
natürlich auf der Hand; sofern der Speicherplatz ausreichend ist, kann man
soviel Bilder wie möglich aufnehmen und sich später die besten
heraussuchen, der rest wird einfach wieder gelöscht. Zum Schluß noch ein paar einfache Tipps:
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